
Google in Russland: Nach Yandex Beschwerde droht Kartellstrafe
Bereits im Februar diesen Jahres hatte der größte russische Rivale Yandex Beschwerde gegen den US-Konzern Google wegen des Verdachts auf infairen Wettbewerb bei der russischen Wettbewerbsbehörde eingereicht. Ähnlich wie das derzeitig in der EU laufende Verfahren gegen Google.
Jetzt droht dem Internetriesen Google eine hohe Geldstrafe, welche sich auf bis zu 15 Prozent des Jahresumsatzes in Russland belaufen kann. Google hat zwei Monate Zeit, sich juristisch gegen das Urteil zur Wehr zu setzen.
Nach Einschätzung der russischen Behörde missbraucht der US-Konzern seine dominierende Marktstellung bei Anwendungen für Smartphones mit dem Betriebssystem Android, wie die Zeitung „Wedomosti“ am Dienstag berichtete. Behördensprecher Wladimir Kudrjawzew sagte, Google platziere seine eigenen Produkte im Android-Shop Google Play prominenter und schränke den Zugang für Konkurrenten ein.
„Wir haben das Urteil noch nicht erhalten“, teilte Google in einer Stellungnahme mit. „Sobald dies der Fall ist, werden wir es bewerten und über die nächsten Schritte entscheiden.“
Auch in der EU läuft derzeit ein Verfahren wegen des Verdachts auf unfairen Wettbewerb gegen das US-Unternehmen. Auch hier drohen die EU-Wettbewerbshüter dem Internetriesen mit einer Millardenstrafe. Google hat in der Vergangenheit solche Kartellvorwürfe stets als unbegründet zurückgewiesen.